Die rosarote Stadt, die sich aus den Sandsteinfelsen Jordaniens erhebt, wartet im Dezember mit einem ganz besonderen Geschenk auf: angenehme Temperaturen, kristallklare Sicht und deutlich weniger Besucherströme als in den Hochsaisonmonaten. Während andere historische Stätten unter der Sommerhitze oder dem Touristenansturm ächzen, zeigt sich Petra in dieser Jahreszeit von ihrer intimsten Seite. Die Sonne steht tiefer, taucht die jahrtausendealten Fassaden in ein noch dramatischeres Licht und schafft jene magischen Momente, für die sich eine Reise mit Freunden wirklich lohnt. Der Dezember ist die ideale Zeit, um diese UNESCO-Welterbestätte zu erkunden – ohne ins Schwitzen zu geraten und ohne ständig anderen Reisenden ausweichen zu müssen.
Warum Petra im Dezember eine kluge Wahl ist
Die Temperaturen pendeln im Dezember zwischen angenehmen 8 und 18 Grad Celsius – perfekt für ausgedehnte Wanderungen durch die weitläufige archäologische Stätte. Während die Sommermonate mit Hitze jenseits der 35-Grad-Marke selbst die enthusiastischsten Entdecker zur Aufgabe zwingen können, ermöglicht das Winterwetter mehrstündige Erkundungstouren ohne große Strapazen. Hinzu kommt, dass die Nebensaison erhebliche finanzielle Vorteile mit sich bringt: Unterkünfte kosten oft die Hälfte, Transportmittel sind flexibler verfügbar und das Gesamterlebnis wird deutlich entspannter.
Mit einer Gruppe von Freunden zu reisen bedeutet zudem, Kosten clever aufteilen zu können. Von gemeinsamen Unterkünften über geteilte Transportkosten bis hin zu gemeinsamen Mahlzeiten – die Reisekasse wird es euch danken, während das Erlebnis an Intensität nur gewinnt.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Die nächstgelegene Stadt ist Wadi Musa, die als Ausgangspunkt für Petra-Besuche dient. Von der Hauptstadt Amman aus erreicht ihr den Ort per Bus für etwa 8 bis 10 Euro pro Person. Die Fahrt dauert rund drei Stunden und bietet bereits erste Einblicke in die beeindruckende jordanische Landschaft. Wer flexibler sein möchte und in einer Gruppe reist, kann sich die Kosten für einen Minibus teilen – bei vier bis sechs Personen kommt ihr auf etwa 15 bis 20 Euro pro Person für die gesamte Strecke.
In Wadi Musa selbst ist alles fußläufig erreichbar. Die Stadt ist klein, überschaubar und komplett auf Petra-Besucher eingestellt. Zum Eingang der antiken Stadt sind es von den meisten Unterkünften maximal 20 Minuten zu Fuß. Wer morgens früh starten möchte, um das beste Licht zu erwischen, sollte diese kurze Wanderung fest einplanen.
Unterkunft ohne Luxus, aber mit Charakter
Wadi Musa bietet eine breite Palette an Budget-Unterkünften, die speziell auf Rucksackreisende und preisbewusste Gruppen zugeschnitten sind. Mehrbettzimmer in einfachen Herbergen gibt es bereits ab 8 bis 12 Euro pro Person und Nacht. Diese Unterkünfte sind oft familiengeführt, und die Gastfreundschaft der jordanischen Betreiber ist legendär. Ein warmer Tee zum Empfang, Tipps für die Erkundung und häufig ein herzhaftes Frühstück sind inklusive.
Wer als Gruppe ein privates Zimmer bevorzugt, findet einfache, aber saubere Doppel- oder Dreibettzimmer ab etwa 20 bis 30 Euro pro Nacht. Bei einer Aufenthaltsdauer von mehreren Tagen lohnt es sich, direkt zu verhandeln – viele Betreiber gewähren Rabatte bei längeren Buchungen, besonders außerhalb der Hauptsaison.
Das Schatzkammer-Erlebnis und darüber hinaus
Der Zugang zu Petra kostet für einen Tag etwa 50 Euro, für zwei aufeinanderfolgende Tage rund 55 Euro und für drei Tage etwa 60 Euro. Angesichts der Größe des Geländes und der Vielzahl an Sehenswürdigkeiten ist ein Mehrtagsticket definitiv die bessere Wahl. Das berühmte Schatzhaus – Al-Khazneh – ist zweifellos der Höhepunkt, aber wer hier aufhört, verpasst das wahre Petra.
Der Weg dorthin führt durch den Siq, eine dramatische Felsschlucht, deren Wände sich stellenweise bis zu 80 Meter hoch auftürmen und nur wenige Meter voneinander entfernt stehen. Dieser natürliche Korridor allein ist schon ein Erlebnis. Wenn sich dann am Ende der Durchgang öffnet und der erste Blick auf die in den Fels gehauene Fassade des Schatzhauses fällt, ist dieser Moment unbezahlbar – besonders, wenn ihr ihn mit euren Freunden teilt.
Aber Petra hat weit mehr zu bieten: Das Kloster Ad-Deir, das noch monumentaler als das Schatzhaus ist, erreicht ihr nach einem etwa 45-minütigen Aufstieg über 800 Stufen. Der Weg ist anstrengend, aber die Dezembertemperaturen machen ihn erträglich. Oben angekommen, habt ihr nicht nur das beeindruckende Monument vor euch, sondern auch einen spektakulären Ausblick über die umliegenden Berge. Hier oben gibt es kleine Stände mit Tee und einfachen Snacks – eine Pause ist mehr als verdient.

Geheimtipps abseits der Hauptroute
Die meisten Besucher folgen der Standardroute: Siq, Schatzhaus, Straße der Fassaden, Amphitheater, Kloster. Doch wer Zeit hat und abenteuerlustig ist, findet zahlreiche alternative Pfade. Der Aufstieg zum High Place of Sacrifice bietet nicht nur archäologische Überreste alter Opferstätten, sondern auch fantastische Panoramen über das gesamte Petra-Gelände. Der Weg ist gut markiert und dauert etwa 30 bis 40 Minuten.
Ein weiterer lohnender Abstecher führt zu den Königsgräbern, beeindruckenden Felsenfassaden, die weniger überlaufen sind als das Schatzhaus. Im Dezember, wenn das Licht weicher ist und länger golden bleibt, sind diese Gräber besonders fotogen. Nehmt euch Zeit, klettert ein wenig herum, erkundet die Höhlen – Petra ist ein riesiger Abenteuerspielplatz für Erwachsene.
Verpflegung: Günstig und authentisch
Innerhalb von Petra gibt es zwar Verpflegungsmöglichkeiten, diese sind jedoch überteuert. Clever ist, wer morgens mit einem gut gefüllten Rucksack startet: Wasser, Sandwiches, Obst und Snacks. In Wadi Musa könnt ihr in kleinen Läden alles Nötige für einen Tagestrip zusammenstellen – für umgerechnet 5 bis 8 Euro pro Person seid ihr bestens versorgt.
Abends bietet Wadi Musa zahlreiche einfache Lokale, in denen traditionelle jordanische Gerichte serviert werden. Eine großzügige Portion Mansaf, Falafel oder Hummus mit Fladenbrot bekommt ihr für 4 bis 7 Euro. Als Gruppe könnt ihr mehrere Gerichte bestellen und teilen – so probiert jeder verschiedene Spezialitäten und die Rechnung bleibt überschaubar. Der obligatorische Minztee nach dem Essen ist oft kostenlos und rundet die Mahlzeit perfekt ab.
Praktische Hinweise für die Gruppendynamik
Petra zu erkunden bedeutet viel Laufen – rechnet mit 15 bis 20 Kilometern pro Tag, wenn ihr wirklich alles sehen wollt. Bequeme, bereits eingelaufene Wanderschuhe sind unverzichtbar. Packt Schichten: Die Morgenstunden können kühl sein, mittags wird es angenehm warm, gegen Abend kühlt es wieder ab. Eine wiederauffüllbare Wasserflasche spart Geld und Plastikmüll.
In der Gruppe solltet ihr klären, ob alle das gleiche Tempo bevorzugen oder ob ihr euch zwischendurch aufteilt und an bestimmten Punkten wieder trefft. Petra ist groß genug, um verschiedene Interessen zu bedienen: Die einen wollen jede Inschrift studieren, die anderen suchen den perfekten Instagram-Shot, wieder andere möchten einfach die Atmosphäre genießen. Flexibilität und klare Kommunikation sorgen dafür, dass alle auf ihre Kosten kommen.
Zusätzliche Erlebnisse in der Umgebung
Wer mehrere Tage Zeit hat, sollte einen Tagesausflug nach Wadi Rum einplanen. Die Marslandschaft mit ihren roten Sanddünen und bizarren Felsformationen liegt etwa eineinhalb Stunden südlich und ist mit lokalen Bussen für rund 5 bis 7 Euro zu erreichen. Eine Jeep-Tour durch die Wüste kostet geteilt durch eine Gruppe etwa 10 bis 15 Euro pro Person – ein unglaubliches Erlebnis, das die Petra-Reise perfekt ergänzt.
Auch Little Petra, eine kleinere archäologische Stätte etwa zehn Kilometer nördlich, ist kostenlos zugänglich und bietet einen ruhigeren, weniger touristischen Einblick in die nabatäische Kultur. Die Anreise per lokalem Transport kostet nur wenige Euro, und der Besuch lässt sich gut mit einer Wanderung durch die umliegenden Wadis verbinden.
Dezember in Petra bedeutet optimale Bedingungen für ein unvergessliches Abenteuer mit Freunden. Die Kombination aus angenehmen Temperaturen, reduzierten Preisen und der Möglichkeit, eine der beeindruckendsten historischen Stätten der Welt in relativer Ruhe zu erleben, macht diesen Monat zur idealen Reisezeit. Mit etwas Planung, der richtigen Einstellung und guten Freunden an eurer Seite wird diese Reise zu einer jener Geschichten, die ihr noch Jahre später bei gemeinsamen Abenden erzählen werdet – immer wieder, und jedes Mal mit neuen Details, die euch erst im Nachhinein bewusst werden.
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