Wer regelmäßig Google Maps nutzt und dabei zwischen mehreren Google-Konten jongliert, kennt das Problem: Einmal ist man mit dem privaten Account angemeldet und sucht nach Restaurants für den Feierabend, im nächsten Moment benötigt man Zugriff auf die geschäftlichen Standorte und gespeicherten Adressen. Der klassische Weg über Abmelden und erneutes Anmelden kostet nicht nur Zeit, sondern unterbricht auch den Workflow erheblich. Dabei gibt es eine deutlich elegantere Lösung, die selbst technikaffinen Nutzern oft verborgen bleibt.
Der versteckte Kontowechsel: So funktioniert’s wirklich
Google hat in Maps eine Funktion integriert, die das parallele Arbeiten mit mehreren Accounts kinderleicht macht. Der Trick liegt im Profilbild oben rechts in der App. Bei Android-Geräten wischt man einfach am Kontosymbol nach oben oder unten, um direkt zwischen den angemeldeten Konten zu wechseln. Was dann passiert, überrascht viele: Ein Schnellauswahlmenü öffnet sich, das alle auf dem Gerät angemeldeten Google-Konten übersichtlich anzeigt.
Diese Funktion spart nicht nur wertvolle Sekunden, sondern ermöglicht einen nahtlosen Übergang zwischen verschiedenen Nutzerumgebungen. Besonders praktisch wird es, wenn man beispielsweise private Lieblingsrestaurants von geschäftlichen Kontaktadressen trennen möchte oder wenn mehrere Familienmitglieder das gleiche Gerät verwenden.
Warum mehrere Konten in Maps überhaupt Sinn ergeben
Die Trennung verschiedener Google-Konten in Maps bietet mehr Vorteile, als auf den ersten Blick ersichtlich wird. Wer beruflich viel unterwegs ist, sammelt im Laufe der Zeit zahlreiche geschäftliche Kontakte, Kundenstandorte und häufig besuchte Büros. Diese vermischen sich schnell mit privaten Orten wie dem Lieblingscafé, dem Fitnessstudio oder Adressen von Freunden und Familie.
Durch die klare Kontentrennung bleiben gespeicherte Orte übersichtlich. Die geschäftliche Maps-Historie verrät nicht versehentlich, wo man am Wochenende gewesen ist, und private Bewertungen tauchen nicht im beruflichen Kontext auf. Gerade bei Präsentationen oder wenn man das Smartphone für Navigation im geschäftlichen Umfeld nutzt, verhindert diese Trennung peinliche Momente.
Praktische Anwendungsszenarien im Alltag
Ein typischer Arbeitstag zeigt die Vorteile deutlich: Morgens navigiert man zum Kundentermin und nutzt dafür das Geschäftskonto mit allen relevanten Firmenadressen. Mittags möchte man spontan ein neues Restaurant ausprobieren und greift dabei auf die privat gespeicherten Empfehlungen von Freunden zurück. Nach Feierabend plant man den nächsten Urlaub und durchsucht die selbst erstellten Listen mit Sehenswürdigkeiten im privaten Account. All das funktioniert flüssig durch den schnellen Kontowechsel.
So richtet man mehrere Konten auf dem Smartphone ein
Bevor der schnelle Wechsel funktioniert, müssen natürlich mehrere Google-Konten auf dem Gerät eingerichtet sein. Unter Android geschieht dies über die Systemeinstellungen unter „Konten“ oder „Nutzer und Konten“. Hier lässt sich mit wenigen Klicks ein weiteres Google-Konto hinzufügen, ohne dass bestehende Anmeldungen verloren gehen.
Alternativ kann man direkt in der Google Maps App ein weiteres Konto hinzufügen. Man tippt auf das Profilbild oben rechts, wählt den Pfeil neben dem Kontonamen und kann dann „Weiteres Konto hinzufügen“ auswählen. Sobald die Anmeldung abgeschlossen ist, stehen beide Konten dauerhaft zur Verfügung.
Erweiterte Möglichkeiten der Kontoverwaltung
Die Mehrkonten-Funktion beschränkt sich nicht nur auf das reine Umschalten. Jedes Konto behält seine individuellen Einstellungen, Verlaufsdaten und Präferenzen. Das bedeutet: Verkehrsmeldungen, bevorzugte Transportmittel oder Spracheinstellungen können pro Account unterschiedlich konfiguriert werden.

Besonders interessant wird es bei den gespeicherten Listen. Man kann im geschäftlichen Konto eine Liste mit allen Kunden im Großraum München anlegen, während das private Konto Listen für Wanderrouten in den Alpen oder kinderfreundliche Ausflugsziele enthält. Diese Listen lassen sich sogar mit anderen Nutzern des jeweiligen Kontos teilen, ohne dass die Grenzen zwischen privat und geschäftlich verschwimmen.
Bewertungen und Rezensionen gezielt verwalten
Ein oft übersehener Aspekt betrifft Bewertungen. Wer auf Google Maps Restaurants bewertet oder Rezensionen schreibt, hinterlässt damit öffentliche Spuren. Durch getrennte Konten lässt sich kontrollieren, unter welchem Namen welche Bewertung erscheint. Das geschäftliche Konto kann für sachliche, professionelle Bewertungen von Lieferanten oder Geschäftspartnern genutzt werden, während private Meinungen zu Freizeitaktivitäten im persönlichen Account bleiben.
Typische Stolperfallen und wie man sie vermeidet
Trotz der praktischen Funktion gibt es Situationen, die Verwirrung stiften können. Manchmal speichert man versehentlich einen Ort im falschen Account oder startet eine Navigation mit dem unbeabsichtigten Profil. Um solche Missgeschicke zu vermeiden, lohnt sich ein kurzer Blick auf das aktive Profilbild vor jeder wichtigen Aktion.
Ein weiterer Fallstrick betrifft die Synchronisation über mehrere Geräte. Wer beispielsweise am Desktop-PC im Browser einen Ort speichert, sollte darauf achten, mit welchem Google-Konto der Browser angemeldet ist. Nur dann erscheint der gespeicherte Ort später auch im entsprechenden Smartphone-Account. Die konsequente Nutzung der richtigen Profile auf allen Geräten erfordert anfangs etwas Disziplin, wird aber schnell zur Gewohnheit.
Performance und Datenschutzaspekte
Ein berechtigter Einwand betrifft die Frage, ob mehrere aktive Konten die App-Performance beeinträchtigen. In der Praxis zeigt sich: Der Unterschied ist kaum messbar. Google Maps lädt nur die Daten des aktiven Kontos vollständig, während die anderen Profile im Hintergrund minimal Ressourcen beanspruchen. Selbst auf älteren Smartphones bleibt die Bedienung flüssig.
Datenschutztechnisch bietet die Trennung Vorteile. Standortverläufe, Suchhistorien und Bewegungsprofile bleiben strikt getrennt. Diese granulare Kontrolle gibt Nutzern mehr Macht über ihre Daten, als ein einzelnes Sammelkonto jemals bieten könnte.
Kreative Nutzungsszenarien für Fortgeschrittene
Manche Power-User gehen noch einen Schritt weiter und richten spezialisierte Konten für bestimmte Zwecke ein. Ein drittes Konto könnte ausschließlich für Reiseplanung dienen, komplett mit Listen für verschiedene Urlaubsziele, gespeicherten Flughäfen und Hotels. Ein weiteres Konto könnte sportliche Aktivitäten tracken – Laufstrecken, Radwege oder Kletterhallen.
Familien nutzen die Funktion manchmal, um einem Partner oder älteren Kindern Zugriff auf bestimmte Orte zu geben, ohne das Hauptkonto teilen zu müssen. Durch die Möglichkeit, Listen zu teilen, entsteht so eine flexible Lösung für gemeinsame Planungen bei gleichzeitiger Wahrung individueller Privatsphäre.
Der schnelle Wechsel zwischen Konten mag wie eine kleine Funktion wirken, entfaltet in der täglichen Nutzung aber erhebliches Potential. Wer einmal die Flexibilität mehrerer getrennter Maps-Umgebungen erlebt hat, möchte diese organisatorische Klarheit nicht mehr missen. Die Funktion beweist, dass durchdachte Bedienkonzepte nicht kompliziert sein müssen – manchmal reicht eine simple Geste, um komplexe Aufgaben elegant zu lösen.
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